Am 17. September 1944, einem Sonntag, wurde Windau evakuiert.
Alle Siebenbürger Sachsen des Ortes sollten auf einen Fußmarsch von mehr als 1.000 km neben den Wagen mit dem Notwendigsten und den Alten einhergehen. Das Ziel war unbekannt. Michael Wolf, der den Anstrengungen des Trecks nicht gewachsen war, kam in einem Lazarettzug nach Chulm. Die Verbindung zu seinen Eltern ... riss ab.
Erst im Januar 1945 gelang es ihnen wieder zusammenzukommen. Doch da erkrankte der Leidgeprüfte schwer und starb am 25. Februar 1945.
In Haugschlag bei Lietschau/Niederösterreich wurde er von seinen Eltern und Landsleuten zu Grabe getragen. (gemäß Angabe des Bürgermeisteramtes mit der Eintragung: „Flüchtling").
Während der Evakuierung von Zehntausenden seiner Landsleute, die er im Geist und im Gebet auf ihrem schweren Weg begleitet hat, schrieb er sein letztes Gedicht. Er übertitelte es: „Auf der Flucht" ...
Auf der Flucht
... Ein leises Weinen liegt im Wind – fern im Karpatenland!
Dort, Mutter, Deutschland, weint dein Kind, das Siebenbürgerland.
Autor: Kurt Egon Franchy, Pfarrer i.R.