Ein langes Gedicht über die Sachsengeschichte.

 

Vorwort

Die Bedeutung der Siebenbürger Sachsen

Die Siebenbürger Sachsen wuchsen im Laufe der Jahrhunderte zu einer demokratischen Gemeinschaft zusammen, auf die wir alle stolz sein können.

 

  • Sie haben politisch, kulturell sozial und wirtschaftlich beispielhaft auf die Völker Südeuropas gewirkt. Man spricht von einer versöhnenden, historischen Rolle.
  • Zahlenmäßig waren sie immer nur eine Minderheit, doch ihre Leistungen waren hervorragend und einmalig.
  • Sie gründeten die erste Demokratie in Europa und wirtschaftlich ein kleines Paradies auf Erden.
  • Ihr Leben war ein ständiger Kampf um die Erhaltung ihrer Demokratie.
  • Sie haben Gemeinschafts- Gerechtigkeits- und Freiheitssinn entwickelt und gefestigt.
  • Sie haben „Die Würde des Menschen" den Völkern Südosteuropas nahe gelegt.
  • Sie haben die erste allgemeine Schulpflicht in Europa eingeführt.
  • Siebenbürgen war das erste Land in Europa wo religiöse Toleranu (Duldung) anerkannt, gesetzlich verankert und bis heute eingehalten wurde.
  • Heute leben die Siebenbürger Sachsen zerstreut in der ganzen Welt. Sie sind aber eine Einheit und wollen es auch bleiben. Die meisten Landsleute leben in Deutschland und sind bemüht ihre siebenbürgische Gemeinschaft aufrechtzuerhalten.

 


 

Ein langes Gedicht über die Sachsengeschicht

 

Der Freiheit zuliebe waren die Vorfahren bereit,

ihre Heimat zu verlassen in einer düsteren Zeit.

 

Elfhunderteinundvierzig, das ist doch wohl bekannt,

da kamen unsere Vorfahren ins Siebenbürgerland.

 

Vom Main, vom Rhein, von der Mosel kamen sie ins Ungarland;

zum Schutze der ungarischen Krone besiedeln sie das Land.

 

Sie rodeten die Wälder, schüfen neues Ackerland;

sie bebauten die Felder und mehrten den Viehbestand.

 

Zwölfhundertvierundzwanzigschrieb man das große Jahr,

ein lang ersehnter Traum der Sachsen wurde wahr.

 

Der „Goldene Freibrief" als Grundgesetz bekannt

bestätigte die Freiheit im ganzen Sachsenland.

 

Frei auf dem Königsboden, nur dem König untertan,

so lebten unsere Sachsen 652 Jahre lang.

 

Die Richter und die Pfarrer sie wurden frei gewählt,

die Felder und die Wälder zur freien Verfügung gestellt.

 

Im Land „Jenseits der Wälder" Siebenbürgen genannt,

durch Müh und Fleiß der Sachsen ein Paradies entstand.

 

Ein freies Bauernvolk, nur auf sich gestellt

schuf die erste Demokratie in der ganzen Welt.

 

Der deutsche Ritterorden besiedelte das Burzenland;

er baute Befestigungen, Marienburg entstand.

 

Zwölfhunderteinundvierzig das war ein schreckliches Jahr;

da stürmten die Tartaren mit ihrer Reiterschar.

 

Sie plünderten die Dörfer und steckten sie in Brand,

das war beinah das Ende im Siebenbürgerland.

 

Ab dreizehnhundertsechsundneunzig eine düstere Zeit begann,

die Türkennot, sie dauerte dreihundert Jahre lang.

 

Vierzehnhundertsechsunddreißig, das war ein glorreiches Jahr,

die Sachsen setzten sich zur Wehr gegen die Türkengefahr.

 

Im „Roten Turmpaß" kam es zur großen Schlacht;

das kleine Sachsenheer bezwang die Türkenmacht.

 

Doch viele Sachsensöhne starben den Heldentod,

ihr Blut, es floss in Strömen und färbte den Altfluss rot.

 

Was ich nun erzähle das ist kein Spaß, ein Trupp berittener Türken

kam einst nach Schaas.

 

Die Glocken vom Turme sie läuten „Bim, Bam"

und kündeten energisch die Türkengefahr an.

 

Die Bewohner von Schaas verstanden das Zeichen,

sie liefen um rechtzeitig die Burg zu erreichen.

 

Die Türken plünderten in aller Ruh;

Die Schaaser sahen ihnen vom Kirchenturm zu.

 

Doch niemand von ihnen setzte sich zur Wehr;

das Dorf war still und menschenleer.

 

Da rief eine Frau: „Ich werde es schaffen.

Klugheit und Mut sind meine Waffen."

 

Sie setzte ihr Leben auf das gefährliche Spiel;

die Türken zu kurieren das war ihr großes Ziel.

 

Und diese tapfere Frau sie war so wunderschön,

sie wollte halt noch schnell in den Weingarten gehen.

 

Ein Türke, er sah sie, ihm gefiel sie so sehr;

er schwang sich auf's Pferd und ritt hinter ihr her.

 

Der Verfolger war schnell man glaubte es kaum,

schon stand er im Weingarten, band das Pferd an den Baum.

 

Doch die Frau besonnen überlistet den Mann,

band schnell ihren Hut an einen Weinstock an.

 

Schon sieht er den Hut, den die Frau getragen,

er denkt bei sich; „Bald werd ich sie haben!"

 

Doch ehe der Türke die List recht erkannt,

ist die mutige Frau mit seinem Pferd weggerannt.

 

Das Pferd, seinen Herren vermissend, wieherte so sehr,

und alle Türkenpferde rannten hinter ihm her.

 

Die Heldin ritt jubelnd zur Kirchenburg hinein

und mit ihr alle Pferde als Beute obendrein.

 

Der Mut dieser Frau ließ die Türken erblassen,

ohne Beute und zu Fuß mussten sie Schaas verlassen.

 

Die Sachsen bauten Burgen dreihundert an der Zahl;

sie mussten sich ja wehren hatten keine and're Wahl.

 

Und diese stolzen Burgen sind Zeugen der Vergangenheit,

sie sprechen von Kampf und Abwehr währen der Türkenzeit.

 

Die Macht der Türken würde größer von Jahr zu Jahr;

sie brachten viele Völker in Not und in Gefahr.

 

Auch unser Siebenbürgen kam unter Türkenherrschaft,

doch über die Hälfte des Tributes wurde von den Sachsen erbracht.

 

Ungarn – Szekler – Sachsen reichten sich die Hand,

und kämpften so gemeinsam für ihr Vaterland.

 

Johannes Honterus als Humanist bekannt,

er war zunächst Reformator im schönen Burzenland.

 

Fünfzehnhundertsiebenundvierzig alle Sachsen im Land

haben sich einheitlich zum Luthertum bekannt.

 

Eine neue Kirchenordnung wurde eingeführt;

das Schulwesen Siebenbürgens wurde neu organisiert.

 

Die Schülermitverwaltung von Honterus präsentiert,

hat in vielen Gymnasien bis zum 2. Weltkrieg funktioniert.

 

Die „Honterus – Druckerei" in Kronstadt hatte Ruf,

in der man viele deutsche und rumänische Bücher schuf.

 

Hermannstadt und Klausenburg, die waren gleich dabei,

ihre Städte zu bereichern mit je einer Druckerei.

 

Und vor der „Schwarzen Kirche" den Hut sollte man ziehn;

es ist das größte Gotteshaus zwischen Konstantinopel und Wien.

 

Das Standbild Honterus neben dieser Kirche steht;

es verkündet einen Aufruf, den man deutlich versteht.

 

Der Zeigefinger seiner rechten ausgestreckten Hand;

weist hin zur Schule, zur Bildungsstätte im Land.

 

Sechzehnhundertzwölf wurde Kronstadt bedroht,

Gabriel Bathori sorgte für die Not.

 

Stadthalter Michael Weiß widersetzte sich der Macht,

er fiel bei Marienburg in der erbitterten Schlacht.

 

Sechzehnhundertsiebenundachtzig kam Ruhe ins Land;

die Türkengefahr war für immer gebannt.

 

Österreich – Ungarn wurde zur Großmacht;

für Siebenbürgen übernahm sie die Patenschaft.

 

Sachs von Harteneck war kühn und gerecht,

die Besteuerung des Adels verlangte er mit Recht.

 

Der Adel war empört und fühlte sich bedroht,

er lockte Harteneck mit List in den Tod.

 

Samuel von Brukental, ein Mann mit Format,

als Guverneur von Siebenbürgen ein guter Diplomat.

 

Mit dem Brukentalmuseum erfüllte sich sein Traum,

es würde das größte im südosteuropäischen Raum.

 

Am kaiserlichen Hofe in Wien eingewiesen,

ward er von der Kaiserin gelobt und gepriesen.

 

Maria Theresia mit Ihrem religiösen Streich,

vertrieb alle Landler aus ganz Österreich.

 

Ein Teil von ihnen ist nach Siebenbürgen gekommen,

hier wurden die evangelischen Bürger recht freundlich aufgenommen.

 

Brukentals Vermächtnis ermutigt uns auf's neu:

„Bleibe deinem Volke und deinem Glauben trau!"

 

Im Jahre 1848, zur Zeit der Revolution,

war Stefan Ludwig Roth die Leuchte der Nation.

 

Als Verfechter der Freiheit der Freundschaft und des Rechts,

wir er zum größten Sohne des edlen Sachsengeschlechts.

 

Er war gerecht und kühn und ein guter Demokrat,

forderte Gleichberechtigung für alle Bürger im Staat.

 

Die Revolution brach zusammen, noch eh die Kunde vernommen,

wurde Stefan Ludwig Roth gleich festgenommen.

 

Zum Tode verurteilt, gefangen, in großer Not,

schreibt er seinen letzten Briefnoch kurz vor seinem Tod.

 

Zu Klausenburg, auf des Schloßberg's Höh,

stand Stefan Ludwig Roth; von vielen Kugeln durchbohrt starb er den Heldentod.

 

Die letzen Worte Roth's die sind uns wohl bekannt:

„O Gott, beschütze du mein teures Sachsenland!"

 

Als Lehrer, als Pfarrer, als Führer der Nation;

war er für uns ein Vorbild der große Sachsensohn.

 

Er opferte sein Leben, wir erbten seinen Geist,

der uns, Siebenbürger Sachsen, den Weg in die Zukunft weist.

 

Sieben Burgen lasst uns singen, die im Vaterlande stehn;

Sieben Burgen, lasst uns wahren, wollen wir nicht untergehn.

 

Freiheit, nennt sich wohl die erste, die vom Berg herunterschaut

und es haben sie im Lande uns're Ahnen aufgebaut.

 

Ihr zur Seite steht die Ehre, blickt in jedes Herz hinein.

Sie wird immer eine Zierde für uns Siebenbürger sein.

 

Und die 3. Burg heißt Treue, darum mahnen wir auf's neu:

„Deiner Sprache, deiner Sitte, Dein Toten bleibe treu!"

 

Eintracht ist der vierten Name, einst, des Landes mächt'ger Hort

um sie scharen wir uns alle, jedermann mit Tat und Wort.

 

Und die 5. Burg bedeutet Lieb' für Volk und Vaterland

Treue Liebe bis zum Grabe, schwören wir mit Herz und Hand.

 

Treue Freundschaft sagt die sechste mit der Liebe eng vereint;

die darf nie und nimmer wanken wenn die Sonn' auch nicht mehr scheint.

 

Doch entscheidend ist die letzte, deutscher Geist und deutscher Sinn,

beide prägten die Geschichte, deuten auf die Zukunft hin.

 

Und es wacht der Doppeladler auf der Burgen stolzen Höhn,

dass die Siebenbürger Sachsen niemals schutzlos untergehn.

 

Sieben Burgen stets uns mahnen, drum vergesset Ihrer nicht.

Sieben Tugenden zu wahren ist der Sachsen heil'ge Pflicht.

 

Achtzehnhundertsechsundsiebzig alle Sachsen sind irritiert

ihre jahrhundertalte Autonomie wurde plötzlich annulliert.

 

In dieser schwierigen Lage, ja kritischen Situation,

übernimmt das Oberhaupt der Kirche die Führung der Nation.

 

Die deutschsprachige Schule der Kirche anvertraut

als Bildungsstätte aller wird weiter ausgebaut.

 

Die Lehrer und die Pfarrer sie waren alle bereit

das Kulturgut zu wahren in dieser schweren Zeit.

 

Georg Daniel Teutsch, als Oberhaupt der Kirche,

schrieb für sein Volk die erste Sachsengeschichte.

 

Sein Sohn, Friedrich Teutsch, später als Bischof eingesetzt,

hat die Sachengeschichte seines Vaters ehrenvoll fortgesetzt.

 

Achtzehnhundertzweiundneunzig ein Verdienst der Kirche es war

in Hermannstadt zu gründen das „Pädagogische Lehrerseminar."

 

Ein paar Jahre später, 1904 schrieb man das Jahr,

da eröffnete man in Schäßburg das „Lehrerinnenseminar."

 

Bischof Friedrich Müller machte sich einen Namen,

vor allem durch die Sammlung „Siebenbürgische Sagen."

 

In der Schule, in der Kirche lehrte er das Evangelium

und treu zu bleiben der Kirche, dem König und dem Sachsentum.

 

Friedrich Müller, als Sachsenführer, war ein Mann in der Tat,

der über 60 Jahre lang seinem Volke treu gedient hat.

 

Der Name Josef Haltrich ist uns allen sehr bekannt,

vor allem durch die Sammlung „Deutsche Volksmärchen aus dem Sachsenland."

 

In Schäßburg geboren, Karl Wolff hieß der Mann,

der für das Sachsenvolk viele Gutes hat getan.

 

An den Ideen Roth's war er stark interessiert,

er hat viele von ihnen auch wirklich realisiert.

 

Zum Abgeordneten der Sachsen im Budapester Parlament ernannt,

wurde er als Politiker im Sachsenland bekannt.

 

Der Zollkrieg 1886/89 zwischen Ungarn und Rumänien entflammt,

bewirkte eine Wirtschaftskrise im Siebenbürgerland.

 

Die Kleinbauern und Handwerkerverarmt durch den Handelsstreit,

ihre Heimat zu verlassen waren sie endlich bereit.

 

Sie überquerten die Karpaten, sie hatten keine andere Wahl,

und viele von ihnen fanden Arbeit im Prahovatal.

 

Eine neue Heimat suchend kamen viele nach Nordamerika,

sie fanden sie in den Staaten oder in Kanada.

 

Und wieder einmal Karl Wolff so hieß der große Fachmann,

er belebte die Wirtschaft und kurbelte sie an.

 

Die Allgemeine Sparkasse, gelenkt durch seine Hand,

wurde bald als Kreditinstitut im ganzen Land bekannt.

 

Der Landwirtschaftsverein und die 3 Ackerbauschulen

bewirkten die Steigerung der landwirtschaftlichen Kulturen.

 

Durch Stabilität und Wirtschaftsförderung

löste Wolff das Problem der Sachsenwanderung.

 

Elektrifizierung, Straßenbahn, Luther- Sanatorium und Volksbad,

gehören zu den Errungenschaften Wolffs in Hermannstadt.

 

Ab achtzehnhundertneunzig die Sachsen sind bedroht;

die Magyarisierung bringt sie in große Not.

 

Die Kirche und die Schule sie lehrten im Unterricht,

den Toten treu zu bleiben, dass sei die höchste Pflicht.

 

Neunzehnhundertvierzehn Österreich – Ungarn rief zur Schlacht,

und viele Sachsensöhne, wurden mobil gemacht.

 

Doch viele tapfere Brüder starben in Feindesland,

sie opferten ihr Leben für Volk und Vaterland.

 

Das Jahr Neunzehnhundertachtzehn als der Weltkrieg zu Ende,

brachte für die Sachsen eine große Wende.

 

Der rumänische Historiker Nicolae Jorga genannt,

hat die Sachsen gewürdigt und er gab bekannt:

 

„Die Rumänen haben Zukunft, das ist nun einmal klar;

die Sachsen, historische Rechte, das ist nun einmal wahr:

 

Sie brachten hohe Kultur und schufen Ackerland,

sie bauten die ersten Städte im Karpatenland.

 

Selbst zum Sieg der nationalen Sprache der Rumänen muss man sagen,

haben die Sachsen mit ihrer Kulturentscheidend beigetragen.

 

diese ruhmreiche Geschichte zu verleugnen können wir nicht,

ihre historischen Rechte zu wahren, das ist unsere Pflicht."

 

Die Vereinigung Siebenbürgens mit Rumänien wurde mit Recht

für die Verfechter dieser Idee ein schwieriges Gefecht.

 

Die rumänische Delegation in Paris ganz begeistert,

sie äußert ihren Wunsch, der zunächst aber scheitert.

 

Die Wilson'schen Punkte gaben deutlich zu erkennen,

jedes Volk habe das Recht sich zu einer Staatsgemeinschaft zu bekennen.

 

Die rumänischen Delegierten haben in Karlsburg triumphiert,

und den Anschluss Siebenbürgens an Rumänien deklariert.

 

Bei der Verhandlung in Paris waren die Rumänen irritiert,

denn ihr lang ersehnter Traum wurde noch nicht akzeptiert.

 

Die Rumänen wurden daran erinnert, dass seit vielen Generationen

in Siebenbürgen : Rumänen Ungarn und Sachsen wohnen.

 

Für die Rumänen natürlich, in dieser kritischen Lage,

kamen nur die Sachsen als Partner in Frage.

 

Der Karlsburger-Beschluß war recht gut formuliert,

er wurde den Sachsen viel versprechend präsentiert.

 

Man versprach nationale Freiheit für mitwohnende Nationen;

Gleichberechtigung und Freiheit für alle Konfessionen.

 

Die Nationalversammlung versprach weiter zur Sache

Recht auf Unterricht, Verwaltung und Rechtspflege in eigener Sprache.

 

Die Sachsen darauf hin von den Versprechen gerührt

haben die Erklärung in Mediasch ohne Bedenken gleich signiert.

 

Die Rumänen konnten lachen denn laut Friedensvertrag

fiel nun endlich Siebenbürgen an den rumänischen Staat.

 

Die Karlsburger-Beschlüsse haben die Sachsen irritiert,

sie wurden auch niemals auch nur teilweise respektiert.

 

Hermann Oberth, ein Sachse, geboren in Hermannstadt,

ist ein großer Wissenschaftler, der Ruhm erlangt hat.

 

Neunzehnhundertdreiundzwanzig beginnt sein erster Start,

eine große Pionierarbeit für die Weltraumfahrt.

 

Als die erste Mondlandung den Amerikanern glückte,

war es Hermann Oberth, dem man die Hände drückte.

 

In vielen Ländern hat er geforscht und gelehrt

als „Vater der Weltraumforschung" wird er überall geehrt.

 

In Feucht, bei Nürnberg, hat er ein Schloss gebaut,

hier macht er die Menschen mit seinem Werk vertraut.

 

Hermann Oberth hat somit „Außergewöhnliches" vollbracht,

hat seinen Namen hiermit unsterblich gemacht.

 

Neunzehnhundertzweiundzwanzig fand eine Agrarreform statt,

die den Sachsen 20.000 ha Wald einfach enteignet hat.

 

Neunzehnhundertneunundzwanzig als die Wirtschaftskrise begann,

da starb Karl Wolff, der bedeutende Mann.

 

Die Siebenbürger Sachsen mussten nicht viel bangen,

sie haben die Wirtschaftskrise eigentlich gut überstanden.

 

Nachher war ein Aufschwung deutlich zu verzeichnen,

auch eine rege Kulturarbeit in recht vielen Bereichen.

 

Dichter und Musiker schufen Hand in Hand

neues Kulturgut im Karpatenland.

 

Ein Bachchor sang am Zibin, in Hermannstadt;

der zweite sang an der Zinne, in Kronstadt.

 

Neunzehnhundertdreiunddreißig war der letzte Sachsentag,

der in Hermannstadt stattgefunden hat.

 

Neunzehnhundertvierzig wie erwartet,

wurde die Volksgruppenführung in Kronstadt gestartet.

 

Andreas Schmidt war der führende Mann,

der zum Kampf aufrief, als der Russland-Krieg begann.

 

Neunzehnhundertdreiundvierzig, als der Krieg schon entschieden,

wurden viele Sachsen ins Gefecht getrieben.

 

Neunzehnhundertvierundvierzig hat Rumänien den Frontwechsel deklariert,

35.000 Deutsche wurden in den Westen evakuiert.

 

Im Jahre Neunzehnhundertfünfundvierzig begann eine traurige Zeit,

40.000 Sachsen verschleppte man nach Russland zur Zwangsarbeit.

 

Sie riefen alle: „Heimat, schönste Heimat mein!

Wann werden wir wieder in Siebenbürgen sein?"

 

Doch viele von ihnen, man kann es versteh'n;

haben nur noch im Traum ihre Heimat geseh'n.

 

8.000 Menschen fanden hier den Tod,

bei schwerer Arbeit und Hungersnot.

 

Viele Kinder, daheim in großer Not, keinen Vater, keine Mutter

und auch kein Brot.

 

Der Grundbesitz der Sachsen kam in Gefahr,

für den man gerungen hat 800 Jahr.

 

Zigeuner, Rumäner kamen ins Haus

und stießen die Sachsen drohend hinaus.

 

Die letzte Kuh wurde abgeführt,

damit waren die Bauern vollkommen ruiniert.

 

Die Zigeuner, einst Tagelöhner, kamen nun an die Macht

und wurden zu Bauern und das über Nacht.

 

Die Sachsen, ein Bauernvolk ohne Herr und Knecht,

man nahm ihm die Freiheit, sein Gut und sein Recht.

 

Die Siebenbürger Sachsen, die in Russland waren

sangen oft das Lied aus den Russlandjahren.

 

Fern in Russland in Stalino liegt ein Lager scharf bewacht.

Drinnen wohnen deutsche Menschen, die man aus Siebenbürgen bracht.

 

Und die Herzen dieser Menschen schlagen traurig ernst und schwer,

möchten gern in ihre Heimat die Geliebten wieder sehn.

 

Und die Lieben in der Heimat sind schon lange ganz allein,

Kinder haben keinen Vater und jetzt auch keine Mütterlein.

 

Und wenn die Kinder fragen wo sind unsere Eltern hin?

So muss man zu ihnen sagen, mussten auch nach Russland ziehn.

 

Sollt ich einst in Russland sterben, sollt ich da begraben sein;

so begrüßt mir meine Heimat und die Lieben all daheim.

 

Als Tagelöhner arbeiteten sie auf dem Land,

bis 1949 die L. P. G. entstand.

 

Die Sozialisierung der Landwirtschaft brachte nicht viel ein,

von einem Wohlstand der Bauern kann nicht die Rede sein.

 

Die Sozialisierung von Gewerbe, Industrie und Handel,

verursachte in der Stadt einen sozialen Wandel.

 

Die Verstaatlichung der deutschen Schulen bewirkte

die Trennung der Schule von der Kirche.

 

Die Schule wurde, wir sagen es frei,

ein Instrument der kommunistischen Partei.

 

Ein Lehrer, ein Professor laut Parteibeschluss,

eine kommunistische Erziehung Gewährleistung muss.

 

Für die Partei zu leben für sie zu sterben,

das sei das größte Ideal auf Erden.

 

Über die Geschichte unseres Volkes darf man nichts erfahren,

und das schon seit nahezu 40 Jahren.

 

Auf dem elften Parteitag das ist wohl bekannt,

sprach man von einer Nation im rumänischen Land.

 

Die Rumänisierung der Sachsen liegt auf der Hand,

die Zukunft der Sachsen war düster im Land.

 

Unser Volksstamm verzweifelt man kann es versteh'n;

es geht um die Frage Bleiben oder Geh'n?

 

Die Kirche, optimistischsie gibt bekannt,

wir hätten noch Zukunft in diesem Land.

 

Doch diese Zukunft ist mit Sicherheit,

gewiss nur noch eine Frage der Zeit.

 

Der Verschmelzungsprozess geht zügig voran,

den auch die Kirche nicht aufhalten kann.

 

Drum auf ihr Brüder vergesset nicht,

Deutschtum zu wahren ist unsere Pflicht.

 

Im Dezember 1989 kam die große Wende.

die Diktatur Ceausescus war endlich zu Ende.

 

Eine blutige Revolution hatte sich entbrannt.

Kämpfe wurden registriert im ganzen Land.

 

Ceausescu sprach vom Palast aus zu den Bukarester Massen,

doch schnell musste er erkennen, dass sie ihn hassen.

 

Mit dem Hubschrauber wollt er das Land verlassen,

doch seine Gegner konnten ihn fassen.

 

Bei einem Schnellverfahren war Ceausescu noch unverdrossen,

doch anschließend wurde er mit seiner Frau erschossen.

 

Zur Zeit der Revolution man kann es nicht fassen.

60.000 Menschen mussten ihr Leben lassen.

 

Wachet auf ihr Brüder aus dem Sachsengeschlecht,

das Mutterland garantiert uns Freiheit und Recht.

 

230.000 Sachsen haben nach dem 2. Weltkrieg

eine neue Heimat gefunden in der Bundesrepublik.

 

Sie haben verloren Heimat und Gut,

sie haben gerettet ihr deutsches Blut.

 

Wir sagen es allen, wir haben ein Streben,

als Deutsche wollen wir unter Deutschen leben!

 

Komme was wolle Glück oder Leid,

Deutsch woll'n wir bleiben in Ewigkeit.

 

Dem deutschen Volk uns seiner Regierung woll'n wir Dank aussagen,

dass sie uns alle so freundlich hier aufgenommen haben.

 

Nicht mit leeren Händen sind wir nach Deutschland gekommen,

unsere inneren Werte haben wir mitgenommen.

 

Die Heimat Siebenbürgen haben wir zwar verloren;

doch geistig und kulturell wird sie hier neu geboren.

 

Verantwortung übernehmen und Verantwortung zu tragen,

ist eine wichtige Aufgabe der Siebenbürger Sachsen.

 

Die Heimat vergessen, das können wir nicht,

die Volksgemeinschaft zu erhalten das ist unsere Pflicht.

 

Die Sachsen zurückgekehrt in das Mutterland,

nahmen ihr Schicksal in die eigene Hand.

 

Zuerst waren die Landsleute bedrückt und irritiert;

sie wurden in Deutschland als Ausländer geführt.

 

Durch den Einsatz der Landsmannschaft, das ist wohl bekannt,

wurden die Sachsen endlich als Deutsche anerkannt.

 

Die Landsmannschaft der Siebenbürger will die Gemeinschaft beleben,

die Identität wahren, das Kulturgut pflegen.

 

Eine wichtige Aufgabe des Vereins ist geblieben,

unsern Landsleuten zu helfen hier und in Siebenbürgen.

 

40.000 Sachsen sind Mitglieder im Verein,

dafür wollen wir ihnen stets dankbar sein.

 

Und die vielen andern die noch abseits sehen,

sollten endlich überlegen wo sie hingehören.

 

Die HOG (Heimatortsgemeinschaft) ist der 2. siebenbürgische Verein,

von dem man kann sagen: „Hier will ich Mitglied sein."

 

In diesem Verein man kann es verstehen,

will man die Ortsgemeinschaft wieder neu beleben.

 

HOG und Landsmannschaft haben dasselbe Streben,

Landsleute zusammenzuführen ,wo immer sie auch leben.

 

Die beiden Vereine sollten sich ergänzen und zusammenwachsen,

zum Wohle aller Siebenbürger Sachsen.

 

Drum auf ihr Brüder, lasst Euch nicht ablenken,

tretet ein in die Vereine ohne Bedenken.

 

Und seid ihr mal drinnen so werdet ihr sagen:

„Warum sind wir solange abseits gestanden?"

 

Die Jugend von heute, die Zukunft von morgen,

soll für den Nachwuchs unserer Vereine sorgen.

 

Sie ist aufgeschlossen und bereit Verantwortung zu tragen.

Sie weiß, dass wir Zukunft im Mutterlande haben.

 

Gegenwart und Zukunft muss man so gestalten,

um unsere Gemeinschaft lebendig zu erhalten.

 

Ein Siebenbürgerherz mahnt uns stets zur Pflicht:

„Wo du auch immer bist, vergiss deine Heimat nicht!"

 

Heimat ist der Ort, wo unsere Toten liegen.

Heimat ist dort, wo wir Geborgenheit finden.

 

Wir wollen derer gedenken, die Tapferkeit bewiesen

und für die teure Heimat ihr Leben ließen.

 

Die Sachsen müssen umdenken, müssen sich wandeln,

europäisch denken und europäisch handeln.

 

Wenn alle Siebenbürger treu und fest zusammenstehn,

wird unsere siebenbürgische Gemeinschaft gewiss nicht untergehn.

 


 

Nachwort

Es ist interessant zu erfahren, was Nichtsiebenbürger Sachsen über unseren Volksstamm ausgesagt haben.

 

Ludwig August Schlözer (Göttlinger Gelehrte)

sagte: „Viele Deutschen haben ihre Heimat im Lauf der Jahrhunderte verlassen. Die meisten haben nicht viel Ehre dem Mutterland erbracht. Ein Volksstamm aber, der noch im 12. Jahrhundert die Heimaterde verließ, hat dem Mutterlande sehr viel Ehre erwiesen und das sind die Siebenbürger Sachen."

 

Rudolf Steiner (Anthroposoph)

„Ich kenne ein Volk, das den meisten deutschen Stämmen um Vieles voraus ist, das sind die Sachsen in Siebenbürgen."

 

Tscharl Boner (englischer Dichter)

soll gesagt haben: „Wir Engländer sind stolz auf unsere Demokratie; doch mit der der Siebenbürger Sachsen können wir uns nicht vergleichen, von solch einer Demokratie können wir nur träumen."

 

Martin Opitz (Dichter des Barock, Vater der deutschen Dichtung)

soll sich so geäußert haben: „Die Siebenbürger Sachsen sind die deutschesten aller Deutschen."

 

Kaiser Franz Josef, der im Jahre 1876 in Hermannstadt gesagt haben soll:

„Es ist eigenartig und bemerkenswert, dass ein Volksstamm weit weg vom Mutterland, über Jahrhunderte hinweg so deutsch geblieben ist."