Frohe und gesegnete Osterfeiertage, wünscht der Vorstand der HOG Bistritz Nösen e.V.

Frohe Ostern,

darf man das mit gutem Gewissen heute wünschen? Können die Ostern uns froh stimmen? Können wir über das Elend und die Not vieler Menschen in der ganzen Welt hinwegsehen? Wenn Familien getrennt leben müssen. Wenn Oma und Opa nicht mehr besucht werden dürfen.

 

Wie oft haben wir den Kopf geschüttelt, wenn wir die Menschen auf der Straße, im Bus im und überall mit dem Handy am Ohr oder in der Hand beim Schreiben einer Nachricht gesehen haben. Und heute müssen wir sagen: Wie gut, dass es sie gibt! So ist ein Kontakt beinahe jederzeit möglich. Die Welt hat sich verändert und das müssen wir akzeptieren.

Ohne die Veränderung in den letzten 50 Jahren, ohne die Globalisierung wäre eine solche Pandemie, eine weltweite Verbreitung einer Virusinfektion nicht möglich gewesen. Müssen wir uns deshalb nach den „guten alten Zeiten“ zurücksehnen?

Zeiten in den 50ger Jahren im vorigen Jahrhundert, als ich in der Karwoche meinen Opa (damals hieß er noch Otata) auf den Viehmarkt in Bistritz begleiten durfte um ein Osterlamm zu kaufen. Zeiten der Nachkriegsjahre in denen eine große Hungersnot herrschte aber zu Ostern musste traditionsgemäß ein Lamm geschlachtet werden.

Gerne erinnere ich mich an Ostern in meiner Kindheit zurück. Am Ostermontag gingen wir bespritzen, schon am Vormittag war unser Parfümfläschchen leer, es wurde mit Wasser aufgefüllt und weiter ging es. Wir Jungen waren im Wettbewerb, wer mehrere gefärbte Ostereier sammeln konnte. Später als wir größer waren stand die Geselligkeit zu Ostern im Vordergrund.

Heute, wenn wir in unseren Wohnungen in Angst vor dem Virus zurückgezogen leben, wenn wir nicht von Einkaufshektik getrieben von einem Laden in den anderen gejagt werden, haben wir Zeit uns an die „guten alten Zeiten“ zu erinnern. An evangelische Osterfeste und auch an Auferstehungsfeiern mit unseren orthodoxen Nachbarn. Wie gut das man im Alter überwiegend nur schöne Erinnerungen hat.

Wie gut, dass wir jetzt Zeit haben an die Zeit nach der Epidemie zu denken, was haben wir, oder was werden wir daraus gelernt haben? Wird die Welt besser sein? Wahrscheinlich nicht, man wird wieder in Hektik, in den alten Trott verfallen und das besondere Osterfest 2020 vergessen.

Unser Christlicher Glaube sollte uns auch in dieser Zeit der Not stärken und uns Vertrauen schenken und das Osterfest zu einem wahren Auferstehungsfest machen. In diesem Sinne FROHE OSTERN

Euer

Hans Franchy