Kohlruss-ReinholderichHeute feiert Reinhard Erich Kohlruss seinen 80. Geburtstag.
Wir gratulieren herzlich zum Freudentag.

Lebenslinien

Reinhold Erich Kohlruss, geb. 13.10.1929 in Bistritz als Sohn des Fleischwarenfabrikanten Ernst Reinhold Kohlruss und der Erna, geb. Beutler. Die Evangelische Elementarschule und das Gymnasium bis 1944 – besuchte Reinhold Erich Kohlruss in Bistritz (Klassen Prima - Quarta).

 

Im September 1944, durch den Vormarsch der Russen bedroht, flüchtete Familie Kohlruss, wie die meisten anderen sächsischen Bistritzer Familien, in den Westen. Die Rückkehr 1945 bedeutete ein grausames Erwachen. Das gesamte Vermögen der Eltern wurde enteignet und alle waren zu Staatenlosen erklärt worden. Dadurch verzögerte sich auch der weitere Besuch der Schule.

 

Reinhold Erich lebte oft und immer wieder mehrere Tage versteckt, um nicht nach Hunedoara zur Zwangsarbeit verschleppt zu werden, was nicht allen seiner Altersgenossen gelang. Dieser Zustand endete erst 1947. Dann konnte Reinhold Erich auch die unterbrochene Schulausbildung fortsetzen und 1950 das Abitur machen.

 

Als Sohn eines gewesenen "Kapitalisten und Ausbeuters" wurde ihm die Möglichkeit eines Studiums verweigert, so dass für ihn das Berufsleben als Hilfsbuchhalter, Buchhalter und dann 1.Buchhalter in der Firma "I.C.Frimu" in Bistritz begann. Es folgten weitere Jahre als 1. Buchhalter in der Fa "Aprozar" bzw. "Fructexport".

 

Als sich die politischen Verhältnisse im sozialistischen Rumänien etwas lockerten, konnte er seinen Fähigkeiten entsprechend auch gebührend befördert werden. Unter anderem wurde er kaufmännischer Direktor der Kachelofenfabrik in Bistritz und Praktikumsbetreuer der Schüler des kaufmännischen Gymnasiums in Bistritz.

 

1953 erfolgt die Eheschließung mit Magdalena Kohlruss, geb. Feinweber, die vielen Generationen als engagierte Lehrerin noch bestens bekannt sein dürfte.1956 wurde der Sohn Norbert geboren.

 

1969, nach dem 10 Jahre immer wieder Ausreiseanträge gestellt wurden, durfte Reinhold Erich und Familie nach Deutschland ausreisen und sich in Würzburg niederlassen. Hier war er 20 Jahre, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, als kaufmännischer Angestellter mit Führungsfunktion, in der Firma Denk in Würzburg beschäftigt.

 

Seine Freizeit im Ruhestand widmet er seiner Familie und seinen Hobbys: Reisen, Wandern und Fotografieren.

 

Da er in seinem Leben immer mit Zahlen arbeiten musste, fast er sein Leben scherzhaft wie folgt zusammen: ca. 20 - Jahre bis zum Schulabschluss (Abitur), 20 Jahre Angestellter im Sozialismus, 20 Jahre Angestellter im Kapitalismus und 20 Jahre im Ruhestand. Oder anders ausgedrückt 40 Jahre Bistritz und 40 Jahre Würzburg.