Heute feiert Gustav Graef seinen 80. Geburtstag.
Wir gratulieren herzlich zum Freudentag.
Lebenslinien
Ich wurde am 11.Mai 1920 in Bistritz als drittes Kind des Apothekers Gustav Graef und seiner Frau Klothilde, geb. Simbriger, geboren. Ich denke gern an die Zeit in Bistritz zurück.
Zuerst an den Kindergarten, dann die Zeit in der Schule. Insbesondere sind mir die Schulfeste, der Coetus, der Coetusabend, der Studentenball, die Kränzchen, das „Bespritzen" zu Ostern und veles mehr in Erinnerung. Wir musizierten, ich spielte Klavier, Cello und Flügelhorn in der „Blasia".
Der Sport hatte in meiner Jugend einen besonderen Stellenwert, im Winter Schlittschuhlaufen und Skilaufen und im Sommer Schwimmen beim "Land" oder bei dem Wehr. Doch Leichtathletik und Handball waren die Schwerpunkte meiner sportlichen Betätigung. Mit dem BTV war ich 1939 und 1940 Rumänischer Landesmeister. Nach dem Baccalaureat (Abitur) praktizierte ich in der Apotheke meines Vaters.
1941 begann ich das Studium der Pharmazie in Marburg an der Lahn und machte 1943 mein Staatsexamen. In Marburg lernte ich Segelfliegen, machte den C-Schein und sollte zur Luftwaffe. 1944 arbeitete ich in der Hafen-Apotheke in Bremen und wurde von der Waffen SS zum Kriegsdienst eingezogen. Nach einer Kurzausbildung wurde ich 1945 nach Schlesien versetzt.
Zum Kriegsende geriet ich in amerikanische Gefangenschaft. Nach meiner Entlassung 1947 arbeitete ich in Rothenburg o.T. in der Löwen-Apotheke bis zur Währungsreform im Jahr 1948. Im Januar 1949 bekam ich eine Stelle in der Adler-Apotheke in Rauschenberg. 1953 habe ich die Apotheke übernommen. 1983 habe ich die Apotheke meinem Schwiegersohn übergeben und bin seither Rentner.
Ich war auch immer ehrenamtlich aktiv. In den Standesorganisationen (Kammer u. Verein) war ich Delegierter. Der Sport spielte auch weiterhin eine wichtige Rolle in meinem Leben. In Rauschenberg war ich Mitbegründer und Vorsitzender des „Tennisclub 1949".
Meine Frau habe ich in Rauschenberg kennen gelernt und im August 1949 in Rothenburg o.T. geheiratet. Wir haben vier Kinder und vier Enkelkinder. Im August 1969 waren wir in Bistritz. Ich habe meiner Frau und den beiden ältesten Kindern meine Heimat gezeigt.
Nach einem erfüllten beruflichen Leben hatten wir im Ruhestand endlich Zeit schöne Reisen zu machen und die Verwandtschaft in Amerika zu besuchen.