19. September 2013

Mit der ersten Strophe des Liedes „Ich bin ein Gast auf Erden …“ in der Begrüßungsansprache weihte die HOG Deutsch-Budak am 22. August 2013 bei herrlichem Sonnenschein im Beisein von über 150 Teilnehmern von nah und fern eine Gedenktafel auf dem Friedhof in Deutsch-Budak mit ökumenischem kirchlichen Beistand ein.

Unter den Gästen befanden sich der 1. Bürgermeister Florin-Sandu Simionca, der 2. Bürgermeister Toader Bugnar, der Sekretär Florian-Ioan Vararean, der orthodoxe Pfarrer Teofil Moldovan und der ehemalige evangelische Pfarrer der Gemeinde Deutsch-Budak, Peter Obermayer. Durch die Anwesenheit der geladenen Gäste, ehemalige Siebenbürger Sachsen aus Deutsch-Budak, Freunde und Bekannte aus Deutschland und Österreich sowie einheimische Dorfbewohner, erhielt die Veranstaltung einen feierlichen Rahmen. Die ca. 50 Teilnehmer der vom Kreisverband Nürnberg organisierten Busreise (Gedenktafeleinweihung in Deutsch-Budak, 450. Kirchweihfest in Bistritz und Treffen der Nordsiebenbürger in Jaad) nahmen an der Veranstaltung ebenso teil wie Hans Franchy (HOG Bistritz) mit den Reisenden aus Drabenderhöhe, Horst Göbbel (HOG Jaad), Inge Alzner, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, Vorstände und Stellvertreter des Hauses der Heimat (HdH) in Nürnberg, Annemarie Wagner, Kulturreferentin im HdH, und der Vorstand der HOG Deutsch-Budak. Umrahmt wurde das Fest von der Blaskapelle des deutschen Forums aus Bistritz.

Mit der Tafel gedenken wir der Siebenbürger Sachsen, die seit dem 14. Jahrhundert in Deutsch-Budak lebten, hier konfirmiert wurden, Familien gründeten und ihre Lieben auf dem Friedhof zu Grabe trugen. Die Schrift auf der Tafel wurde in deutscher und rumänischer Schrift gehauen. Herzlichen Dank allen, die dieses Vorhaben mit ihren Spenden ermöglicht haben.

Einweihung der Gedenktafel in Deutsch-Budak, von links nach rechts: Florian-Ioan Vararean, Toader Bugnar, Florin-Sandu Simionca, Michael Hofgräff, Hildegard Steger, Johann Schuster, Teofil Moldovan, Peter Obermayer und zwei Kirchendiener. Foto: Hannelore Hofgräff

 

Nach einem Segnungsgebet mit Kranzniederlegung sangen wir „Lobe den Herrn“. Anschließend legten wir einen Kranz am Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkriegs in der Ortsmitte nieder. Gemeinsam gingen wir in die ehemalige evangelische Kirche (heute ist sie eine orthodoxe Kirche) und feierten eine ökumenische Andacht. Dabei fanden die beiden Pfarrer sehr rührende Worte in ihren Predigten. Begleitet vom vertrauten Glockengeläut und einem Ständchen der Blaskapelle, gingen wir in den Gemeindesaal zum Mittagstisch. Bei leckeren Vorspeisen und einem Pali wurde der erste Hunger gestillt. Überraschend kam Senator Dorin Dobrea dazu, der uns in deutscher Sprache begrüßte, genauso wie sein Vorredner, der 1. Bürgermeister. Beide gaben uns zu verstehen, dass wir willkommen seien. Es folgten Mici und Lammfleisch aus dem Kessel. Dabei unterhielt uns die Blasmusik. Nach dem Mittagessen konnten sich die im Saal Verbliebenen bei Kaffee und Kuchen austauschen. Eine tolle Bewirtung! Ein Geburtstagsständchen sangen wir Maria Sponer zum runden Geburtstag, die zufällig an diesem Tag mit ihrer Familie in Deutsch-Budak bei der Einweihungsfeier dabei war. Einen Teil der Anwesenden zog es nach Neudorf und Petersdorf weiter, um ihre Heimatdörfer und Freunde zu besuchen.

Es war ein wunderschöner und gelungener Tag. Die Anwesenheit der ehemaligen Deutsch-Budaker, so vieler Freunde sowie der einheimischen Bevölkerung hat uns sehr gefreut. Zur Feier des Tages und als besondere Geste überraschte uns Hans Pfingstgräf mit einem Sektempfang. Mit einem extra für den Einweihungstag gestalteten Flaschenlabel haben die Sektflaschen einen Seltenheitswert. Wir sagen Danke! Einen besonderen Dank sprechen wir dem 1. Bürgermeister Florin-Sandu Simionca aus. Er hat die Mauer- und Putzarbeiten übernommen und vorangetrieben, den Friedhof gesäubert, den Weg und den Platz um die Gedenktafel schottern und rütteln lassen und uns alle zur Mittagstafel eingeladen. Dank der Unterstützung aller und der liebevollen Bewirtung durch die Helferinnen und Helfer des Bürgermeisteramtes der Gemeinde wird dieser Tag ewig in unserem Gedächtnis bleiben.

Michael Hofgraeff