wir-noesner-weihrauch-hochzeit-11oder: Man wird nicht so einfach Frau Weihrauch!

Die Kunde braust durch's Nösnerland:

Der Weihrauch tritt - mit Ilse - in den Ehestand!

Zu Martini, in Bistritz, will er sich stellen, begraben um 11 Uhr 11 den Junggesellen!

Und um 11 Uhr und 12 sich präsentieren dann, als frisch „beringter" Ehemann!!

 

Als wir diese Kunde vernahmen, spontan wir auf den Gedanken kamen:

Da wollen wir hin! Das Brautpaar begleiten, es zum Standesamt und auch zur Kirche geleiten!

 

Gedacht, getan! Wir fliegen dahin, schoss es umgehend uns durch den Sinn!

 

Drum Tickets via München nach Klausenburg buchen und für die „Meute" in Bistritz Hotelzimmer suchen!

Musik bestellen und ein kaltes Buffet. Denn: lumpen lassen will er sich net!!

 

Also trafen wir uns, am Mittwoch, den 9. Am Airport in Nürnberg, wie unter Freunden.

18 Personen, mit Kind, Sack und Pack: Auf nach München und dann zack-zack.

Weiter ins Terminal H 39. Da wartet der Weiterflug: 21 Uhr 30!

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-02Doch schon auf dem Flug nach München tut die Luft sich richtig „eintünchen":

Dick und dichter wird der Nebel, umsonst zieht der Pilot alle Hebel.

Wir landen trotz allem zu spät am Ort, hetzen zu H 39, doch der Flieger war fort!!

 

 

Großes Weh' und großes Ach! Wir schlagen beim Servicecenter Krach!

„Tut uns sehr leid! Höhere Gewalt!" Nun sitzen wir fest, Jung und Alt!

„Heute geht Nichts, vielleicht morgen früh, wir buchen 'ne neue Verbindung für sie!"

 

So haben wir gewartet, uns die Zeit vertrieben, in der Wartehalle sind wir geblieben,

mit Decken und Kissen, auf gepolsterten Stühlen. Die sich trotzdem beim „Nupsen"

sehr hart anfühlen! Es gab auch zu Essen, und Bier auch und Wein.

Das sollte 'ne kleine Entschädigung sein!

 

18 Personen! Da muß man tüchtig suchen, um ALLE ZUSAMMEN neu umzubuchen!

Der arme Kerl von der Lufthansa ...  War richtig froh' als er uns nicht mehr sah!

Er hat es geschafft und nun stand fest: Wir ALLE kommen doch noch zum großen Fest!

 

Nach Wien um halb acht und nachher husch-husch, mit einer „Tarom-Propeller" nach Cluj!

Von dort mit dem Bus über Dej und Beclean,  bei herrlichstem Wetter kamen in Bistritz wir an!

Jeder war froh, um 'ne Dusche mit Bett. Ach, was sind denn Flugreisen nett!

 

 

Am Freitag, 11.11., so gegen Zehn,

sieht man das Brautpaar Auf-und Ab-geh'n:

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-01Miki im Anzug, gewaschen, geputzt, den „Schnorres" gestriegelt und grade gestutzt,

Ilse, im feinen Kostüm eigepellt, zum Anbeißen knackig, wie es Miki gefällt.

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-04Alle sind heiter und doch angespannt:

Was tragen sie demnächst am Ringfinger der Hand?

Und wird es gelingen, sie Minuten genau.

Um 11 Uhr 11 zu erklären zu Mann und Frau?

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-03Das Wetter? Bedeckt und insgesamt kalt, wie im Bistritzer November halt!

Da kommt Hans Franchy ganz aufgeregt, und fragt ob wir wissen, warum die Kirchuhr nicht geht?

Was? Sie geht nicht? Ja ei der Daus! Wir blicken hoch: 10 Uhr 37 war's aus!!

 

 

Ein Bagger, dieser Schelm, ja denkt euch nur, reißt ein Kabel entzwei, stoppt somit die Uhr.

Und auch den Aufzug, hoch auf den Turm! In der Kirche da läuft der Organist Sturm,

kein Licht am Altar, geschweige ein Orgelton, der Pfarrer beschwört das stumme Mikrofon!

 

Und draußen ruft der wütende Bürgermeister, per Handy an seine dienstbaren Geister:

„Eilet herbei und macht uns hier Licht, im Dunkeln, ohne Strom, trau'n die beiden sich nicht!!"

Männer eilten herbei und es wurde vollbracht: Das Brautpaar fuhr zum Turm hoch - in der sächsischen Tracht!

 

Und sie kamen herab als Frau und als Mann:

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-06Ein Paar, das man schöner nicht beschreiben kann!

Und auch die Uhrzeit stimmte soweit: Es war 11 Uhr 11 – aber nach deutscher Zeit!!

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-07Am Kircheneingang stand die Jugend Spalier

In sächsischer Tracht, welch eine Zier!

Die Orgel erklang, der Pfarrer laut sang, manch einsame Träne gefror auf der Wang'!

Ach, welch eine Predigt! Einfühlsam und schön! Es freute den Pfarrer, so viel Kirchgänger zu sehn.

Und auch ein zufriedener Oberbürgermeister dankte dem Herrn: für Handy und dienstbare Geister!

 

wir-noesner-weihrauch-hochzeit-08Versehen mit dem welt- und dem kirchlichen Segen, zogen alle frierend dem Pfarrhaus entgegen.

Und allen, egal von welchem Geschlecht, kam der kräftige „Pali" zum Aufwärmen recht!

 

Was folgte, war ein bezauberndes Fest, das sich hier nur sehr kurz skizzieren lässt:

Runde Tafeln, festlich gedeckt und geschmückt, nette Tischnachbarn, noble Speisen – Alles geglückt!

Musik und Tanz, Trinken und Essen, und die tollen Einlagen nicht zu vergessen!

 

Ein großer Tag für Ilse, Miki und jeden Gast.

Wer nicht dabei war, hat was verpasst!

Lange werden die Sachsen erzählen auf dieser Erden, wie aufregend und hindernisreich es ist, „Frau Weihrauch" zu werden!!!!

 

Zum Rückflug nur soviel:

Kein Nebel in Cluj - Zurück ging's nach München dann husch-husch!

Kein Nebel auch in München, doch fast wieder Pech, der Flieger nach Nürnberg wollte ohne uns weg!

 

Doch Jürgen und Günther und auch die Angela

hielten ihn zurück! Wir sind alle da!!!

 


 

Bildergalerie:

 Wenn Miki Weihrauch eine Reise tut


Autor: Johann Pfingstgraef, Pizz