Friederike Meier, geborene DorfiHeute feiert Friederike Meier Ihren 90. Geburtstag.
Wir gratulieren herzlich zum Freudentag.






Lebenslinien

Geboren wurde Friederike Meier am 5. Juli 1921 in Bistritz als einzige Tochter des Lebzeltmeisters Gustav Dorfi und seiner Frau Emma Auguste, geborene Lang.

 

Sie erlebte eine behütete Kindheit und besuchte den Kindergarten bei Wina und Frieda Tante, vier Klassen der Elementarschule und dreieinhalb Klassen des Gymnasiums in Bistritz.

 

Nachdem das Gymnasium in ein Lazarett der Wehrmacht umfunktioniert wurde, zog Friederike, von allen nur Rike nach genannt, nach Hermannstadt, schloss die vierte, fünfte und einen Teil der sechsten Klasse im Brukenthal-Gymnasium ab. In dieser Zeit war sie bei Pfarrer Menning in Kost und Logis.

 

Unter dem Einfluss von Trude Groß, einer Schäßburgerin, zog sie nach Budapest, wo sie im Deutschen Haus im Büro tätig war. Wieder in Bistritz weilend, verlobte sie sich mit Karl Schäfer, der sie auch in Budapest besuchte. Dies war der letzte Kontakt zu ihm, von da an fehlte von ihm jede Spur, er dürfte im Krieg gefallen sein.

 

Mit ihrer Schäßburger Freundin ging sie nach Berlin und später wieder zurück nach Budapest. Kurz vor der Flucht kehrte sie nach Bistritz zu ihrer Mutter zurück, der Vater war an der Front und ist dort gefallen.

 

Mutter und Tochter flüchteten im September 1944, wie alle Nordsiebenbürger, und gelangte nach Ödenburg, wo sie bei einem Weinbauern unterkamen. Hier kochte die Mutter und brachte der Weinbäuerin und ihren Helfern, die Männer waren alle im Kriegsdienst, das Essen in den Weingarten. Dann mussten sie, da die Russen immer näher kamen, weiterziehen.

 

So landeten sie 1945 in Laakirchen, wo sie vorerst im Moorbad Gmös und dann bei einer Bäuerin am Hof eine Bleibe fanden. Rike lernte den Uhrmachermeister Josef Meier aus Laakirchen kennen und lieben. 1949 wurde geheiratet. 1950 begannen sie mit dem Bau eines Hauses, das sie 1953 gemeinsam mit Rike`s Mutter bezogen.

 

1961 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft. Rike arbeitete als kaufmännische Angestellte in der Papierfabrik Laakirchen bis zu ihrer Pensionierung.

 

Unter der Last des Alters verkauften die Eheleute das Haus und wohnten ab 2001 in einer schönen Eigentumswohnung in Altmünster mit herrlichem Blick auf Traunstein, Traunsee und die Berge bis zum Höllengebirge.

 

2002 starb ihr Gatte Josef Meier, der auch begeisterter Jäger und Jagdleiter der Jagdgesellschaft Laakirchen war.

 

Rike Meier lebt nun allein und erfreut sich noch guter Gesundheit. Ihrer ersten Lebensjahre in Siebenbürgen kann sie nicht vergessen und bleibt der alten Heimat immer noch verbunden.